"Professionelle Geduld“ bei der internationalen Direktvermittlung
— Persönlicher Beitrag —
Seit über 10 Jahren vermittle ich mit meinem Team Fach- und Führungskräfte für deutsche Unternehmen aus dem Mittelstand in Europa und Asien. Es kommt immer wieder vor, dass die Anstellung potenzieller Mitarbeiter/innen an der langen Dauer des Rekrutierungsprozesses scheitert. Selbst wenn sich ein Unternehmen bereits im Grunde für einen passenden Kandidaten entschieden hat, werden oft dennoch weitere Kennenlerngespräche angesetzt, die sich über lange Zeiträume erstrecken. Der häufigste Grund hierbei ist die Organisation der einzelnen Gesprächsteilnehmer seitens der Unternehmen, da diese oft schon Wochen im Voraus für andere Termine verplant sind, sodass die Vorstellungsgespräche mit den Kandidaten weit nach hinten verschoben werden.
In der DACH-Region ist es jedoch so, dass sowohl die Unternehmen als auch die Kandidaten/innen eine gewisse „professionelle Geduld“ and den Tag legen, und die hohen Qualitätsstandards hierzulande auch eine Vorbereitungszeit erfordern. Dies ist verständlich und die Verlässlichkeit der durchdachten Planung schätzen wir bei unseren Mandanten und Kandidaten/innen sehr!
Ausländische Kandidaten hingegen haben oft einen anderen zeitlichen Rhythmus und sind oft ungeduldiger, als wir es in der Deutschland gewohnt sind. Die unterschiedlichen zeitlichen Wahrnehmungen führen häufig zu Missverständnissen. Die ausländischen Bewerbenden haben oft den Eindruck, dass unsere Auftraggeber möglicherweise doch nicht an ihnen interessiert sind, während sich die Unternehmen von den Kandidaten unter einen gewissen Druck gesetzt fühlen, was zu Zweifeln an ihrer persönlichen Eignung führen kann. Hier ist es wichtig als Headhunter den Finger am Puls zu behalten und im ständigen Kontakt mit den Bewerbenden zu stehen, um es nicht zu verpassen, dass diese „aus heiterem Himmel“ ein Angebot von einem anderen Unternehmen erhalten.
Meine Motivation, diesen Einblick in das Geschäft zu gewähren, ist es, Unternehmen zu animieren, sich vor allem bei Suchen im Ausland stets an die Dynamik des Personalmarktes vor Ort anzupassen. Der Personalmarkt ist in vielen Regionen sehr eng geworden und vor allem die ausländischen Unternehmen reagieren hier viel zügiger und somit wird der Wettbewerb um die besten Köpfe zusätzlich erschwert.
Roman Remel